Auszug aus einem Fachartikel von Dr. Mehdi Chaabi aus Kanada (von April 2020)
Viele Forscher und biopharmazeutische Unternehmen auf der ganzen Welt suchen im Wettlauf gegen die Zeit nach einem effizienten Mittel, um diese Pandemie in den Griff zu bekommen. Zu ihnen gehört Dr. Michel Chrétien, Leiter einer Forschungsgruppe am Montreal Clinical Research Institute (IRCM), der den Einsatz einer Verbindung auf Pflanzenbasis mit dem Namen Quercetin zur Behandlung von COVID-19 vorschlug. Wie kürzlich bekannt wurde, wird das Team von Dr. Chrétien außerdem in enger Zusammenarbeit mit den chinesischen Gesundheitsbehörden die Supervision von klinischen Versuchen übernehmen, um den Einsatz von Quercetin an Patienten in China zu testen.
Dieser Blog gibt einen kurzen Einblick in die neusten Erkenntnisse zu der antiviralen Wirkung von Quercetin. Quercetin hat in der Tat in der letzten Zeit wegen der festgestellten antiviralen Wirkung starkes Interesse geweckt. Die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass Quercetin seit über 15 Jahren als potenzielles antivirales Mittel erforscht wird.
Quercetin ist ein polyphenoles Flavonoid, das in verschiedenen Pflanzen vorkommt, insbesondere in Zwiebeln, Heidelbeeren, Grünkohl, Cranberry, Brokkoli und Grüntee. Den Flavonoiden werden in der Pflanzenkunde viele Rollen zugeschrieben, so binden sie als Radikalfänger freie Radikale und regulieren die Enzymaktivitäten. Darüber hinaus wirken sie antibakteriell und antiviral.
Pharmakologisch wurde Quercetin im Hinblick auf seine blutdrucksenkende sowie seine antiproliferative und entzündungshemmende Wirkung und weitere Eigenschaften untersucht.
Der Verzehr von Quercetin zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit verbessert seine Absorption. Weiterhin wurde festgestellt, dass auch Vitamin C u.a. die Aufnahme von Quercetin fördert.
In-Vitro- und Tierversuche lassen eine vielversprechende antivirale Wirkung im Zusammenhang mit Quercetin vermuten. Durch Inhibition des Eindringens des Virus, der Replikation und der damit einhergehenden Entzündung scheint es gegen eine breite Spanne viraler Infekte zu wirken.
Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, insbesondere solche mit einem engen therapeutischen Fenster, sollten vor der Einnahme ihren Gesundheitsdienstleister konsultieren, da es zu Wechselwirkungen mit anderen Mitteln kommen kann.
Den ausführlichen Text mit Literaturangaben können Sie hier einsehen.
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