Auszug aus einem Fachartikel von Dr.Louise Wilson, ND (Naturopathic Doctor) aus Kanada
Menschen kommen aus den verschiedensten Gründen zum Gärtnern - sei es, um eine ökologische Nahrungsquelle zu haben, als soziale Erfahrung, um sich zu bewegen oder ihre dekorativen Neigungen auszuleben. Was auch immer die Motivation dafür ist, Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass es zweifellos gesundheitliche Vorteile, körperliche als auch seelische, gibt, die mit dieser engagierten und wichtigen Aktivität einhergehen, was auch immer die Motivation dafür ist.
Ganz allgemein sollten wir alle uns des positiven Einflusses bewusst werden, den die Natur hat, wenn es um unsere Gesundheit geht, sowohl individuell als auch in unserer Gemeinschaft. In der Tat argumentieren einige Fachleute, dass ein Rückgang des Kontakts mit der Natur zu einer Reihe von Gesundheits- und Verhaltensproblemen führt, insbesondere bei Kindern, und dass diese Probleme prägnanter als „Natur-Defizit-Syndrom“ beschrieben werden können.
Der Aufenthalt in der Natur, sei es bei einem Spaziergang, einer Radtour, einer Fahrt zu einer Apfelplantage auf dem Land oder einfach nur in der Gesellschaft eines Freundes in der Ruhe eines Parks oder Waldes kann sich positiv auf zahlreiche Aspekte unserer Gesundheit auswirken, dazu zählen bspw. Depressionen und Angstzustände, Diabetes, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauferkrankungen sowie die Lebenserwartung. Daher kann der regelmäßige Kontakt mit der Natur die Gesundheit fördern und als eine Form der Präventivmedizin betrachtet werden.
Insbesondere im Bereich der Gartenarbeit wird bei Forschern und Gesundheitsexperten zunehmend über die möglichen gesundheitlichen Vorteile, die sich aus dieser Beschäftigung draußen in der Natur ergeben, hingewiesen. Studien belegen, dass Gartenarbeit viele Aspekte von Gesundheit und Wohlbefinden verbessern kann, wie bspw. die Steigerung der Lebenszufriedenheit, der Kraft, des psychischen Wohlbefindens, der Stimmung, der kognitiven Funktion sowie auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Darüber hinaus wurden positive Auswirkungen auf Stress-, Schmerz-, Ermüdungs-, Depressions- und Angstsymptome festgestellt, wenn es um den therapeutischen Einfluss der Gartenarbeit geht. Diese gesundheitlichen Vorteilen verbunden mit den wirtschaftlichen, kann ein Gewinn für die das allgemeine Wohlbefinden und die Umwelt derjenigen sein, die eine Linderung unterschiedlicher gesundheitlicher Beschwerden suchen.
Um den Nutzen der Gartenarbeit auf die individuelle Gesundheit zu erklären, haben Forscher verschiedene Theorien:
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Die erste, wie schon oben erwähnt, ist die direkte Naturerfahrung.
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Zweitens beinhaltet die Gartenarbeit eine Art von körperlicher Aktivität, von der wir wissen, dass sie sowohl physisch als auch psychisch gesundheitsfördernd ist. Gärtnern ist auch oft eine Aktivität mit geringer Intensität, mit der sich viele ältere Personen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität relativ einfach im Komfort ihrer eigenen Umgebung beschäftigen können.
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Drittens bieten Gärten die Möglichkeit zu zwischenmenschlichen Kontakten. In unseren Stadtlandschaften entstehen viele Gemeinschaftsgärten, die sich dem Anbau von lokalen Lebensmitteln widmen und das Gemeinschaftsgefühl fördern. Diese urbanen Gemeinschaftsgärten, helfen soziale Bindungen, Netzwerke, Wissen und Freundschaften zu entwickeln und zu stärken.
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Viertens bietet der unabhängige Obst- und Gemüsegarten eine biologische, nährstoffreiche Versorgung mit pflanzlichen Lebensmitteln vor der Haustür. Tomaten, Salat, Gurken, Bohnen und Paprika sind alle relativ einfach zu züchten, und was gibt es Schöneres, als nach draußen zu gehen, um frische Zutaten für den Salat zu ernten? Schließlich kann Gartenarbeit ein Gefühl der Leistung und des Lernens vermitteln. Wissen und das Meistern einer bestimmten Aufgabe können die psychische Gesundheit unterstützen, was wiederum Vorteile für unsere allgemeine Gesundheit hat.
Gartenarbeit kann ein Gefühl von Sinn und Kontrolle vermitteln und die Welt oft zu einem schöneren und lebenswerteren Ort machen.
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