Auszug aus einem Fachbeitrag von Dr. Aoife Earls, ND (Natural Doctor) aus Kanada
Emotionen sind ein wesentlicher Bestandteil unserer sozialen Interaktionen als Menschen. Positive Emotionen wie die Liebe werden durch das Hormon Oxytocin unterstützt, das Müttern dabei hilft, eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen und Frauen, sich mit ihren Partnern verbunden zu fühlen. Das Hormon Vasopressin unterstützt soziale Kommunikation und Bindung, und der Neurotransmitter Serotonin steuert Gefühle wie Freude und Zufriedenheit.
Negative Emotionen sind ebenfalls in soziale Beziehungen involviert: Wut in Bezug auf Grenzen, Angst in Bezug auf Sicherheit.
Physisch wirken sich diese emotionalen Zustände langfristig auf unsere Gesundheit aus. Dankbarkeit und Freude sind dafür bekannt, dass sie die Amygdala, die Region des Gehirns, die mit Angst verbunden ist, schrumpfen lassen und die Fähigkeit besitzen, Entzündungsmarker zu senken, die häufig bei chronischen Entzündungen wie Arthritis, Herz-Kreislauf- und Autoimmunerkrankungen auftreten. Wenn man längere Zeit intensive negative Gefühlszustände wie Depressionen oder Angst durchlebt, kann dies wiederum die Werte bestimmter Entzündungsmarker ansteigen lassen.
Es ist unrealistisch anzunehmen, dass wir negative Emotionen ganz vermeiden können, denn diese können uns auch schützen, beispielsweise in gefährlichen Situationen, wo das Stresshormon Adrenalin ausgeschüttet wird und uns in den sogenannten Kampf-Flucht-Modus versetzt.
Im täglichen Leben ist jedoch ein Emotionsmanagement wichtig, da dauerhafter Stress viele negative Folgen haben kann. In bestimmten Lebensbereichen wie z.B. im Auto, im Büro oder bei der Betreuung von Kindern fühlen sich viele Menschen überwältigt, frustriert und außer Kontrolle geraten. Die kognitive Verhaltenstherapie hat große Erfolge bei der Umgestaltung negativer Denkmuster, überdramatisierender Gedanken und negativer Handlungsschleifen erzielt.
Zur Regulierung der Emotionen erweist sich ein individuell gemischter Cocktail verschiedener Bewältigungsstrategien als sehr wirksam: Psychologie und Psychotherapie, Tiefenatmung, Achtsamkeit und Meditation, positives Selbstgespräch, Aromatherapie, körperliche Aktivität (Laufen, Yoga, Spazierengehen), Aufenthalte in der Natur sowie Nahrungsergänzungsmittel und auch Antidepressiva.
Eine Strategie für das Managment intensiver Gefühle in Stresssituationen parat zu haben, ermöglicht eine bessere Selbstkontrolle und Eigenverantwortung, und verringert die Intensität von „Gefühlsausbrüchen“.
Negative Emotionen wie Unbehagen oder Angst könnten aber auch als eine Aufforderung gesehen werden, um weiter zu forschen, anstatt Angst vor ihrer Intensität zu haben. Was ist ihre Botschaft? Worauf machen diese Gefühle aufmerksam? Eine sorgfältige Erkundung innerhalb des sozialen Umfelds ist wichtig für Probleme, die aufgedeckt und gelöst werden könnten, beispielsweise im Arbeitsumfeld.
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