Glücksgefühle und wie man sie wecken kann

Auszug aus einem Fachartikel von Melanie Kusznireckyj, ND(Naturopathic Doctor) aus Kanada.

Diese Art von Dialog kennen wir vielleicht: "Ich möchte nur, dass du glücklich bist." - "Ich fühle mich nicht glücklich." - "Du musst daran arbeiten. Versuch einfach, glücklich zu sein."

Andere in Not zu sehen, kann uns traurig machen; aber jemandem zu sagen, er solle glücklich sein, wenn er es nicht ist, scheint nicht sehr gut zu funktionieren. In der Tat ist der Versuch, glücklich zu sein, oft ein Rezept für Unglücklichsein! Psychologieforscher haben dies sogar auf die Probe gestellt: Menschen, die angewiesen wurden, sich so glücklich wie möglich zu fühlen, wenn sie angenehme Musik hörten, hatten eine schlechtere Stimmung als diejenigen, die die gleiche angenehme Musik ohne Anweisung hörten.

Das Streben nach Glück ist ein kulturelles Phänomen in der westlichen Kultur, und es gibt Debatten darüber, ob dieses Streben mehr schadet als nützt. Auf der einen Seite scheint es kein echter Ansatz zum Glück zu sein, wenn wir ständig unseren Willen zum Glücklichsein einsetzen. Der Geist und der Körper sind zwar miteinander verbunden, können aber manchmal widersprüchliche Richtungen einschlagen. So denken wir vielleicht, dass wir glücklich sind, aber unser Körper sagt uns, dass wir es nicht sind. Wir können jedoch etwas nachhelfen, damit der gegnerische Botenstoff Cortisol (auch als Stresshormon bekannt) nicht die Oberhand gewinnt.

Glückliche Zeiten planen

Das Setzen von Prioritäten und die Planung von Momenten und Aktivitäten, die wirklich positive Emotionen auslösen, ist eine Idee, die von der Psychologieforscherin Dr. Lahnna Catalino untersucht wurde. Dr. Catalino und ihr Team haben das Projekt der Priorisierung des Glücks entdeckt, das besagt, dass wir das Glück vorhersagen können, indem wir ihm Vorrang einräumen, indem wir eine Reihe von Momenten planen, die in uns Glücksgefühle auslösen.

Eine Strategie zur Schaffung dieser Momente ist die "Situationsauswahl", bei der wir Entscheidungen auf der Grundlage dessen treffen, was am wichtigsten ist, was bedeutsam ist oder was Freude bereitet. Beispiele dafür wären, sich jeden Tag Zeit für eine Meditationspause zu nehmen, sich Zeit für ein neues Hobby zu gönnen oder einen "Home-Spa"-Tag einzulegen. Mit dieser Strategie lassen sich angenehme Aktivitäten in den Tagesablauf einbauen, anstatt auf das nächste freudige Ereignis zu warten, was sich manchmal wie eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen anfühlen kann. Ein wichtiger Punkt: Es scheint, dass eine übermäßige Analyse, ob wir denn glücklich sind, uns daran hindern kann, glücklich zu sein! Dies ist eines der Hauptmerkmale des Lebens im Augenblick.

Neurotransmitter

Wie können wir zwischen einem Rausch und echtem Glück in unserem Körper unterscheiden? Ein möglicher Wegweiser ist das Verständnis der Neurotransmitter. Warum sind diese Neurotransmitter so wichtig? Sie sind die kleinen Botenstoffe, die unser Nervensystem mit unserem Körper verbinden, d.h. mit unseren Muskeln, unseren Drüsen oder mit einem anderen Nerv. Man kann sie sich als eine Orchestersinfonie vorstellen. Manchmal übernimmt einer von ihnen die Führung, ein anderes Mal harmonieren sie miteinander.

- Dopamin ist das Belohnungshormon;

- Oxytocin ist das Liebeshormon;

- Serotonin ist das Stimmungshormon; und

- Endorphine sind schmerzstillende Hormone

Beispielsweise führt Schlafentzug nachweislich zu einer Herabregulierung des Dopaminspiegels und kann zu einer verminderten Konzentration und Aufmerksamkeit beitragen. Nahrungsmittel, die zur Steigerung des Dopaminspiegels beitragen, sind tyrosinreiche Lebensmittel - wie Linsen, Käse, Fisch und Nüsse - sowie magnesiumreiche Nahrungsmittel - wie Samen und Vollkornprodukte. L- Theanin, das in Tee enthalten ist, kann ebenfalls hilfreich für den Dopaminspiegel sein.

Die Ausschüttung von Oxytocin, auch als Kuschelhormon bezeichnet, wird bspw. durch das Umarmen eines Familienmitglieds, das Spielen mit einem Hund, das Pflegen eines Babys, das Halten der Hand einer anderen Person, ein Kompliment oder ein gutes Gespräch gefördert.

Es wird angenommen, dass Lachen, bestimmte ätherische Öle, Schokolade und körperliche Betätigung die Endorphinausschüttung fördern

Das Sprichwort, dass das Glück von innen kommt, hat etwas Wahres!

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