Fachbeitrag von Wendy Presant, RHNC, CFMP
Kümmern Sie sich wie ich derzeit um einen Elternteil, einen Partner oder einen anderen Menschen? Empfinden Sie es als Freude, aber auch als anstrengend? Es kann sein, daß wir uns um jemanden in seinem oder unserem Zuhause kümmern, oder daß wir eine wichtige Bezugsperson für jemanden sind, der in einer Einrichtung lebt. Während viele Menschen die Pflege als eine positive Erfahrung empfinden, lauert das Burn-out des Betreuers hinter der nächsten Ecke, um den Unvorsichtigen in die Falle zu locken.
Die Herausforderung, sich selbst zu versorgen, während man sich um einen älteren Menschen kümmert, stellt sich mit der Zeit. Man kann vielleicht ein paar Nächte mit schlechtem Schlaf verkraften; wiederholt sich das jedoch häufig, so wirkt sich das schnell auf die Gesundheit des Betreuers aus. Außerdem kann z. B. die Notwendigkeit einer 24-Stunden-Beaufsichtigung einer älteren Person zur echten Herausforderung für den Pflegenden werden, der sich fragt: "Kann ich es riskieren, diese Person allein zu lassen, und sei es nur für eine kurze Zeit, um Lebensmittel einzukaufen oder spazieren zu gehen?"
Viele von uns sind daneben auch berufstätig, haben ein eigenes Zuhause und müssen sich um ihre Familie kümmern. Es ist nicht leicht, Prioritäten zu setzen und zu entscheiden, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten sollen, ohne dabei andere Bereiche unseres Lebens, einschließlich uns selbst, zu vernachlässigen. Bei all den Verpflichtungen, die wir haben, gerät die Selbstfürsorge oft als Erstes in Vergessenheit. Verabredungen zum Kaffeetrinken werden abgesagt, und der Sport, die Wäsche oder der überfällige Haarschnitt werden auf einen anderen Tag verschoben.
Ein Burn-out in der Pflege kann auftreten, wenn sehr viel von uns erwartet wird und wir das Gefühl haben, dass wir diese Erwartungen nicht erfüllen können. Die Anzeichen und Symptome können schleichend sein und sich sehr verschieden äußern, angefangen bei Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfungsgefühl bis zu Depressionen und Angstzuständen. Können wir als Pflegende einen Burn-out vermeiden, oder wenn es zu spät ist, können wir ihn jetzt aufhalten und anfangen, uns besser zu fühlen? Die Antwort ist ein klares Ja!
Teilen Sie Ihre Gefühle und Bedürfnisse mit
Suchen Sie sich eine Gruppe, einen Freund, ein Familienmitglied oder eine Fachkraft, bei der Sie sich aussprechen können. Die Pflege eines Familienmitglieds kann alle möglichen Gefühle hervorrufen, wenn man bedenkt, wie lange Sie schon mit dieser Person zusammen sind. Sie müssen über diese Gefühle sprechen. Wenn Sie absolut niemanden finden, mit dem Sie reden können, dann versuchen Sie es mit einem Tagebuch.
Sorgen Sie für guten Schlaf
Wenn Sie sich eine häusliche Pflege leisten können, sollten Sie diese für die Nacht einrichten, vor allem, wenn Ihr Angehöriger häufig aufwacht. Wenn Sie sich nachts keine Hilfe leisten können, sollten Sie tagsüber ein Nickerchen machen. Das ist zwar nicht die ideale Art, sich auszuruhen, aber es hilft.
Gut essen und viel trinken
Essen Sie 3–4-mal am Tag eiweißhaltige Lebensmittel. Wählen Sie Vollkorngetreide statt raffinierter Getreide. Bevorzugen Sie gesunde Fette wie Nüsse und Avocados. Essen Sie so viel Gemüse und Obst, wie Sie am Tag unterbringen können. Trinken Sie viel Wasser. Auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann hilfreich sein.
Bewegen Sie Ihren Körper
Bewegen Sie sich im Laufe des Tages häufig, indem Sie aufstehen, sich strecken und durch den Raum gehen. Machen Sie während des Teekochens ein paar Kniebeugen oder Liegestütze an der Wand. Gehen Sie bei schönem Wetter spazieren; vielleicht würde die Person, die Sie pflegen, gerne mit Ihnen gehen!
Es gibt im Internet und sicher auch in Ihrer Nähe viele Informationen und Anlaufstellen für Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Nutzen Sie das Angebot und suchen Sie sich Unterstützung!
Link zum Originaltext mit Literaturangaben
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.
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