Neben der Tatsache, dass Migräne im Allgemeinen halbseitig auftritt, ist das Krankheitsbild typischerweise von einem oder mehreren der folgenden Symptome gekennzeichnet, die zwischen 4 und 72 Stunden andauern können. Intensiver Schmerz, der sich bei Ausführung alltäglicher Tätigkeiten verschlimmert, pulsierender oder pochender Schmerz, hohe Empfindlichkeit gegen helles Licht, hohe Empfindlichkeit gegen laute oder sogar normale Geräusche, begleitet von Übelkeit und Erbrechen.
Bei Migräne-Kopfschmerzen ist es von ganz besonderer Bedeutung, die Patienten ausführlich zu ihren Ernährungsgewohnheiten zu fragen. Denn Patienten berichten, dass bestimmte Lebensmittel den Beginn einer Migräne-Attacke auslösen können und Migräne-Episoden eventuell einfach durch die Vermeidung bestimmter Lebensmittel verhindert werden könnten.
Viele der häufig verzehrten Lebensmittel stehen auf der Verdachtsliste. Einige Beispiele sind u. a. Phenylethylamine in Schokolade, Tyramine in Käse, Histamine und Sulfite in Wein und Bier und Nitrate in verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren. Bei Patienten, die an einem Reizdarmsyndrom oder Zöliakie leiden, wurde als mögliche Ursache für ihre chronischen Kopfschmerzen und Migräne eine Glutenunverträglichkeit dokumentiert. Das künstliche Süßungsmittel Aspartam, das häufig in Diätlimonade und zuckerfreien Pfefferminzbonbons und Kaugummis enthalten ist, wurde ebenfalls mit Migräne in Zusammenhang gebracht. Viele Patienten behaupten, dass Mononatriumglutamat (MNG), ein Auslöser zu sein scheint.
Um herauszufinden, welche Lebensmittel Auslöser für eine Migräne sind, scheint die beste Methode zu sein, verdächtige Lebensmittel einfach für eine bestimmte Zeit wegzulassen und sie dann systematisch wieder einzuführen, um sicher zu bestätigen, dass sie als Ursache infrage kommen.
Viele der auf pflanzlichen Mitteln basierenden Therapien zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne beeinflussen die zugrundeliegenden verursachenden Mechanismen des Migräne-Kopfschmerzes.
Petasides hybridus, allgemein unter dem Namen Gewöhnliche Pestwurz bekannt, wird in der Naturheilkunde schon seit Langem gegen viele verschiedene Beschwerden, wie u.a. auch Kopfschmerzen und Migräne, verwendet.
Tanacetum parthenium, allgemein als Mutterkraut bekannt, ist für die Migräne-Prophylaxe ebenfalls in den Blickpunkt gerückt.
Coenzym Q10 ist ein wesentlicher Cofaktor für die Energieproduktion in den Mitochondrien der Zellen und wurde im Zusammenhang mit Migräne im Erwachsenenalter und bei Kindern und Jugendlichen untersucht.
Riboflavin (Vitamin B2) ist ein essentielles Vitamin der B-Gruppe und ebenfalls eine gute Wahl für die Migräne-Prophylaxe. In einer Studie mit Kindern und Jugendlichen verringerte sich bei einer Supplementierung mit Riboflavin sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Migräneattacken. Auch Calcium-L-methylfolat, die aktive Form von Folsäure (Vitamin B9) kann helfen, die Häufigkeit von Migräne-Episoden zu reduzieren. Da die B-Vitamine im Körper synergisch zusammenwirken, wird häufig ein Vitamin-B-Komplex empfohlen.
Magnesium ist ein wichtiges Element, das vom Körper für über 300 Funktionen benötigt wird und zur Linderung von Spasmen verwendet wird..Eine Studie hat vielversprechende Ergebnisse geliefert und bei einer täglichen Dosis von 600 mg Magnesiumcitrat die Häufigkeit von Migräne-Episoden gesenkt.
Daneben gibt es noch andere weitere Mittel zur Vorbeugung und Behandlung der Migräne, die laut Studien vielversprechende Ergebnisse geliefert haben.
So hat sich z. B. die Akupunktur als eine wirksame und relativ sichere Behandlungsmethode etabliert, um die Häufigkeit von Migräne-Episoden zu verringern, ebenso aerobische Übungen sowie Biofeedback-Mechanismen.
Bei der Behandlung von menstruationsbedingter Migräne scheinen die Migräne-Patientinnen von einer Therapie der zugrundeliegenden hormonellen Defizite zu profitieren.
Auch die Homöopathie wurde als Migräne-Behandlungsmethode in Betracht gezogen.
In der naturheilkundlichen Praxis werden diese Therapien auf die speziellen Symptome von einzelnen Patienten und unter Berücksichtigung ihrer Lebensführung, Essgewohnheiten und sozialen Situation individuell auf sie abgestimmt. Naturheilkundliche Strategien können daher zur Vorbeugung und Minimierung dieses kräftezehrenden Leidens eine wichtige Rolle spielen.
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