Auszug aus einem Fachbeitrag von Liam LaTouche, ND (Natural Doctor) aus Kanada
Schlafschwierigkeiten können sowohl beim Ein- als auch beim Durchschlafen auftreten. Dies kann auch Unruhe und nicht erholsamen Schlaf miteinschließen. Diese Schwierigkeiten treten trotz ausreichender Gelegenheit zum Schlafen auf und sind mit Unwohlsein und oft auch herabgesetzter Leistungsfähigkeit am Tag verbunden. Schlaflosigkeit kann vorübergehend oder chronisch sein. Vor der Einleitung einer wirksamen Behandlung ist eine ausführliche Untersuchung empfehlenswert, um die zugrunde liegenden Ursachen herauszufinden.
Viele der konventionellen medikamentösen Behandlungen können kurzzeitig sehr effektiv sein. Leider haben sie jedoch meist unerwünschte Nebenwirkungen und sollten daher nicht langfristig eingesetzt werden. Bei chronischer Schlaflosigkeit haben sich daher nicht-medikamentösen Methoden (wie z. B. kognitive Verhaltenstherapie, aerobes Training, Entspannungsübungen) als hilfreich erwiesen, allerdings wirken sie nicht unbedingt sofort, da sie eine Änderung des Verhaltens erfordern.
Diese Lücke könnte durch integrative pflanzliche und nutrazeutische Alternativen zur akuten und dauerhaften Linderung gefüllt werden.
Naturheilkundliche Therapien für Einschlafschwierigkeiten
Wenn das Hauptproblem Einschlafschwierigkeiten sind, gibt es verschiedene Behandlungsoptionen:
Melatonin ist das Schlüsselhormon, das durch die Dunkelheit abends stimuliert wird und dann für etwa 12 Stunden erhöht bleibt, bis der Wert am Morgen wieder sinkt. Wenn der Melatoninwert steigt, fühlt man sich zunehmend müde und weniger aufmerksam, was den Übergang zum Schlaf einleitet. Das Wechseln der Zeitzone (Jet Lag), Schichtarbeit, Exposition gegenüber grellem Licht und hormonale Unregelmäßigkeiten sind einige Gründe dafür, dass der Melatoninzyklus eventuell gestört ist.
Die Passionsblume wird traditionell aufgrund ihrer beruhigenden und entspannenden Eigenschaften gegen Stress und Angst angewandt.
Baldrian ist eine traditionelle Einschlafhilfe. Er kann den GABA-Spiegel (ein Neurotransmitter mit angstlösender und beruhigender Wirkung) beeinflussen und verkürzt die zum Einschlafen benötigte Zeit. Studien haben ergeben, dass die Verwendung von Baldrian die Schlafqualität um das 1.4-1.8-fache verbesserte und die Einschlafzeit um 14-17 Minuten verkürzte.
Magnesium ist ein fundamentaler Nährstoff, der an einer Reihe von Körperprozessen beteiligt ist. Wie Baldrian beeinflusst es den GABA-Spiegel und hat sich als förderlich bei Einschlafproblemen älterer Patienten erwiesen.
Es existieren zahlreiche weitere Substanzen, die traditionell bei Einschlafstörungen verwendet werden, einschließlich Zitronenmelisse, L-Theanin, 5-HTP (eine Vorstufe von Serotonin) und Kamille. Viele dieser Stoffe sind als Kombination erhältlich, weil sie sich gegenseitig verstärken oder ergänzen.
Naturheilkundliche Therapien für Durchschlafstörungen
Durchschlafstörungen können u. a. durch Stress, Schmerzen, Erkrankungen oder Konsum von Alkohol und Drogen verursacht werden.
Es gibt verschiedene Techniken, mit denen man Durchschlafstörungen entgegenwirken kann – die kognitive Verhaltenstherapie für Schlaflosigkeit beispielsweise. Des Weiteren können das Führen eines Schlaftagebuchs und eine Wachtherapie eine wirksame Strategie sein. Auch eine Akupunktur hat sich als wirksame Behandlung gegen Schlaflosigkeit erwiesen - mit minimalem Risiko für Nebenwirkungen.
Allgemeine schlaffördernde Maßnahmen
Wir alle profitieren von erholsamem Schlaf. Hier sind einige einfache Strategien, die jeder ohne Hilfe anwenden kann, um besser zu schlafen:
- Einschränkung oder Verzicht auf Koffein, Alkohol und Nikotin am Nachmittag und Abend
- keine schweren Mahlzeiten am Abend, ausreichend Bewegung tagsüber
- kein Nickerchen tagsüber
- Schaffung eines Abendrituals (z. B. ein warmes Bad nehmen, ruhige Musik hören, Entspannungstee trinken, gedämpftes Licht, Entspannungsübungen)
- Das Schlafzimmer sollte dunkel und kühl sein.
- Wenn man nach 30 Minuten nicht eingeschlafen ist, sollte man aufstehen und zurück ins Bett, wenn man müde ist.
- Zu festen Zeiten schlafen gehen und aufstehen
- Keine Probleme mit ins Bett nehmen (Konflikte nach Möglichkeit früher am Tag lösen).
- Vermeidung von künstlichem Licht vom Fernseher, Computer, Handy oder Tablet. Das blaue Licht, das von ihnen abgestrahlt wird, unterdrückt die Melatoninproduktion.
Link zum Originaltext mit Literaturangaben
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.