Auszug aus einem Fachbeitrag von Dr. Philip Rouchotas, ND (Natural Doctor), Kanada
Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Sie wird in zwei Typen eingeteilt: Typ I und Typ II.
Typ I beginnt typischerweise in der Kindheit und wird durch eine immunvermittelte Zerstörung der insulinausschüttenden Zellen der Bauchspeicheldrüse verursacht.
Der überwiegende Anteil der Betroffenen (mehr als 90%) leidet am Typ II Diabetes. Dieser tritt gewöhnlich bei Erwachsenen auf, ohne dass das Immunsystem involviert ist. Stattdessen werden die Zellen insulinresistent. Obwohl der Körper zur Senkung des Blutglukosespiegels Insulin ausschüttet, reagieren die Zellen nicht darauf und der Glukosespiegel bleibt erhöht. Steigt der Glukosespiegel dauerhaft unkontrolliert an, können u.a. Blutgefäße, Nerven, die Augen und die Nieren geschädigt werden sowie weitere ernste Folgeerkrankungen auftreten.
Es gibt zwei richtungsweisende Studien aus Finnland und den USA, die zum ersten Mal deutlich zeigen konnten, dass Diabetes vom Typ 2 durch eine umfassende Ernährungs- und Verhaltensänderung vermeidbar ist - besonders bei Patienten, bei denen bereits ein Prädiabetes vorliegt (wenn also die Zuckerwerte im Blut zu hoch sind, aber noch kein Diabetes vorliegt). Es wurde untersucht, ob das Einhalten einer bestimmten Teststrategie das Fortschreiten zum Diabetes verhindern könnte. Diese Strategie, bekannt als Diabetes-Präventionsprogramm, bestand aus einem umfassenden Ernährungs- und Verhaltensprogramm mit individueller Betreuung, das auf Gewichtsabnahme, die Kontrolle der Gesamtfettzufuhr und der Zufuhr von gesättigten Fetten, die verstärkte Aufnahme von Ballaststoffen und körperliche Aktivität abzielte. Die Analyse der finnischen Studie ergab, dass bei denjenigen Teilnehmern, die vier von fünf Zielvorgaben während des gesamten Programms (drei Jahre) eingehalten hatten, kein einziger Fall von Diabetes aufgetreten war.
Es konnte zusätzlich bestätigt werden, dass eine Ernährung, die dem mediterranen Muster folgt, das Risiko senkt, Diabetes zu entwickeln sowie die Kontrolle der Blutglukosewerte bei Patienten mit Diabetes verbessert und das Risiko für Herzkrankheiten reduziert.
Abgesehen vom Essverhalten und ausreichender Bewegung spielen desweiteren bestimmte Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel eine Schlüsselrolle im Leben mit Diabetes.
Olivenöl ist eine zentrale Komponente der mediterranen Ernährung. Es enthält gesunde, einfach ungesättigte Fettsäuren sowie antioxidative Polyphenole, von denen man glaubt, dass sie zum Teil für die positive Wirkung der mediterranen Küche auf das Herz verantwortlich sind. Wenn es pur genossen wird, dann senkt die Einnahme von zwei Esslöffeln Olivenöl pro Tag nachweislich den Blutdruck, den Cholesterinwert und den Blutzuckerspiegel.
Dunkle Schokolade ist nicht nur lecker, sondern aufgrund der Flavonoide im Kakao auch eines der besten verfügbaren Antioxidantien. Der Verzehr von dunkler Schokolade (mit einem Kakaogehalt von mindestens 70%) konnte nachweislich den Blutfluss verbessern. Durch die Erhöhung der Stickoxid-Werte kann sie nachweislich den Blutdruck senken und die Reaktion des Körpers auf Insulin verbessern.
Nach der dunklen Schokolade sind Beeren die zweitbeste Quelle für Antioxidantien. Beeren können nachweislich den Cholesterinspiegel reduzieren und die Oxidation von Cholesterin verringern. Bei Patienten mit Diabetes konnte der Blutzuckerspiegel durch Blaubeeren gesenkt werden. Granatapfelsaft hat ähnliche Wirkungen gezeigt.
Die in Fischöl vorkommende Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sind weithin dafür bekannt, dass sie das Risiko für Herzerkrankungn senken.
Vitamin D ist ein Nährstoff, der eine blutzuckersenkende Wirkung zu haben scheint.
Neuere Studien haben gezeigt, dass Hibiskus den Stoffwechsel beeinflussen kann: er verbessert den Blutzuckerwert, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel.
Co-Enzym Q10 besitzt eine positive Wirkung auf den Blutdruck. Der Blutdruck ist ein wichtiger Parameter bei Patienten mit Diabetes, da er nicht nur ein Risikofaktor für Herzerkrankungen darstellt sondern auch für andere Komplikationen, die mit Diabetes in Zusammenhang stehen (wie z.B. Erkrankungen der Augen und Nieren). Studien zeigen, dass eine Nahrungsergänzung mit 60 bis 200 mg Co-Enzym Q10 den systolischen Blutdruck um bis zu 10 Punkte oder mehr senkt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ein umfassendes Programm, das auf Ernährungs- und Verhaltensstrategien aufbaut und den Einsatz von „heilenden Lebensmitteln“ und Nahrungsergänzungsmitteln einschließt, bei Patienten mit Diabetes die Kontrolle des Blutzuckerspiegels dramatisch verbessern und das Risiko für Komplikationen reduzieren kann.
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