Winterbedingte Gelenkschmerzen

Auszug aus einem Fachartikel von Dr. Katie DeGroot, ND (Naturopathic Doctor) aus Kanada

Gelenkschmerzen sind ein weitverbreitetes Gesundheitsproblem. Sie sind in der Regel auf Arthritis zurückzuführen, bei der die Gelenke durch zeitbedingten Verschleiß und Entzündungen geschädigt werden.

Bei vielen Menschen, ob mit oder ohne Arthritisdiagnose, verschlimmern sich vor allem bei kaltem Wetter die Gelenkschmerzen. Die Ursachen hierfür könnten der mit dem Temperaturabfall einhergehende geringere Luftdruck sein, der zu einer Ausdehnung des Gewebes führt. Das wiederum verstärkt den Druck und die Schmerzen in den Gelenken. Aber auch erhöhte Muskelanspannungen, die zur Einschränkung der allgemeinen Beweglichkeit führen, könnten bei Kälte für eine verstärkte Schmerzwahrnehmung verantwortlich sein. Folgend ein paar Erläuterungen zu Ernährungs-, Nahrungsergänzungs-, Lebensstil- und Therapieoptionen, die kurz- und langfristig zur Schmerzlinderung beitragen können.

Ernährung

Die am besten untersuchte Ernährungsweise, die sich bei entzündlichen Erkrankungen als vorteilhaft erwiesen hat, ist die Mittelmeerdiät. Ein wesentliches Merkmal der mediterranen Vollwertkost ist der hohe Anteil an einfach ungesättigten Fetten wie z. B. Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Fisch, Meeresfrüchte, Nüsse, Samen enthalten sind. Dagegen sollten entzündungsfördernde Transfette und gesättigte Fette, die vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln, fettreichen Milchprodukten und rotem Fleisch vorkommen sowie Lebensmittel mit hohem Anteil an raffiniertem Zucker, gar nicht oder nur in geringen Mengen konsumiert werden.

Nahrungsergänzungen

Eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln können nachweislich eine Linderung von Schmerzen und die Verringerung von Entzündungen bewirken. Dazu gehört auch Gelbwurz (Kurkuma), das zur Behandlung von Gelenkschmerzen empfohlen wird. Es kann sowohl schmerzlindernde als auch entzündungshemmende Wirkungen haben, indem es die Produktion von Entzündungsbotenstoffen hemmt und das Immunsystem moduliert. Einige Studien haben gezeigt, dass es bei der Linderung von Gelenkschmerzen eine vergleichbare Wirkung wie Ibuprofen hat.  

Andere Kräuter und Gewürze mit ähnlichen Wirkungen sind Boswellia, Teufelskralle, Ingwer und weiße Weidenrinde.

Glucosaminsulfat, Chondroitin, MSM und Kollagen gehören ebenfalls zu den Nahrungsergänzungsmitteln, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkungen die Gesundheit der Gelenke verbessern und Schäden verringern können. Sie müssen jedoch regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, bevor sich die Symptome bessern - in der Regel mehrere Wochen bis zu zwei Monaten.

Probiotika

Forschungsergebnisse belegen, dass auch Probiotika bei der Verbesserung von Arthritis-Symptomen hilfreich sein können, insbesondere bei rheumatoider Arthritis. Das ist eine Art Autoimmunarthritis und wird häufig mit Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, Veränderungen der Darmflora und einer Dysbiose in Verbindung gebracht. Da Probiotika nachweislich die Darmgesundheit lokal verbessern und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt verringern, geht man davon aus, dass sie auch das Immunsystem modulieren. Dies führt zu einer Verringerung der systemischen Entzündung und in der Folge zu weniger Gelenkschmerzen. Die Einnahme von Probiotika – in Form von Lebens- oder Nahrungsergänzungsmitteln – kann also dazu beitragen, den Schweregrad der Gelenkschmerzen zu verringern.

Weitere Empfehlungen

Neben weiteren Schmerztherapien wie z. B. Akkupunktur kann eine Änderung der Lebensweise ebenfalls positive Effekte auf eine langfristige Schmerzlinderung haben: Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und leichte Sportarten sowie ausreichend Schlaf sind wichtig. Darüber hinaus sollte bei Kälte immer auf warme Kleidung – insbesondere für die betroffenen Gelenke – geachtet werden.

Welche der vorgeschlagenen Therapien für einen selbst am besten geeignet ist, sollte mit einem Arzt oder Heilpraktiker gesprochen werden. Auch bei andauernden Gelenkschmerzen oder weiteren Beschwerden sollte Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

Link zum Originaltext mit Literaturangaben

Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.

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