Vitamine sind für unseren Organismus lebensnotwendig. Die meisten von ihnen kann unser Körper nicht selber herstellen, deshalb müssen sie über die Ernährung zugeführt werden. Mit Lebensmitteln, die alle Nährstoffe in ihrer ursprünglichen Menge enthalten, können wir unseren Bedarf durchaus decken. Aufgrund von verschiedenen Faktoren – zu frühe Ernte, lange Transportwege, ungünstige Lagerung, stark industrielle Verarbeitung und falsche Zubereitung – ist heutzutage jedoch oftmals nur noch ein Bruchteil der Vitamine in unserem Essen. So kommt es oft vor, dass wir auch bei einer eigentlich gesunden und vollwertigen Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Salat, Vollkorngetreide und in Maßen auch Fleisch, Fisch und Milchprodukten unserem Körper nicht die Vitaminmenge hinzuführen, die er benötigt.
Wie können wir den Vitaminverlust reduzieren? Wir haben hier einige Tipps dazu:
- Obst und Gemüse sollte möglichst frisch gegessen werden, dann enthält es noch am meisten Vitamine. Der Vitamingehalt hängt allerdings auch von der Sorte, dem Klima am Anbauort, dem Reifegrad und dem Transportweg ab. Zwar werden Früchte und Gemüse auf dem Weg zum Supermarkt oft unter optimalen Bedingungen transportiert und gelagert, aber spätestens bei Raumtemperatur im Geschäft und zu Hause beginnt der Vitaminverlust.
- Jene Produkte, die dafür geeignet sind, sollten wir im Kühlschrank lagern. Welche Gemüse und Früchte mögen es nicht zu kalt? Jene, die in einer warmen Klimazone heimisch sind, wie Südfrüchte, Gurken, Tomaten und Kartoffeln, sind sich kalte Temperaturen nicht gewohnt und fühlen sich zum Beispiel im Keller wohler.
- Gemüse und Früchte sollten dunkel gelagert werden, da einige Vitamine durch das Licht abgebaut werden. Wenn wir keinen geeigneten dunklen Ort für die Lagerung haben, können wir sie zum Beispiel auch in einen Stoffbeutel legen.
- Tiefkühlgemüse enthält oft mehr Vitamine als lang gelagertes frisches Gemüse und kann deshalb eine gute Alternative sein. Wichtig ist, auch bei Tiefkühlprodukten das Haltbarkeitsdatum nicht aus den Augen zu verlieren. Der Verderb der Produkte schreitet auch im Gefrierfach fort, nur viel langsamer als bei Zimmertemperatur.
- Nicht nur durch falsches Lagern, auch bei der Zubereitung gehen viele Vitamine und andere Nährstoffe verloren. Als vitaminschonende Garmethoden gelten Dünsten, Dämpfen und Kochen im Schnellkochtopf (durch den Druck wird die Garzeit verkürzt, wodurch die Verluste geringer sind). Bei der Zubereitung sollte wenig Wasser verwendet werden, da die hitzeempfindlichen Vitamine in die Garflüssigkeit übergehen. Während sich das Wasser erwärmt, gehen sehr viele Vitamine verloren. Deshalb sollten wir das Gemüse immer erst in das bereits erhitzte Wasser geben. Die Flüssigkeit können wir anschließend zum Beispiel für eine Suppe oder Soße weiterverwenden, damit die darin enthaltenen wertvollen Nährstoffe nicht ganz verloren gehen.
- Tiefgekühltes Gemüse sollte direkt in den Topf gegeben und da erhitzt werden.
- Beim Warmhalten von Speisen gehen ebenfalls viele hitzeempfindliche Vitamine verloren. Können wir das Zubereitete nicht gleich essen, ist es schonender, die Speise abzukühlen und kurz vor dem Essen schnell zu erhitzen.
- Je kleiner die Obst- und Gemüsestücke, desto größer der Nährstoffverlust! Und es lohnt sich, wenn möglich die Schale mitzuessen, denn sie ist in den meisten Fällen ebenfalls reich an Vitaminen und Nährstoffen.
Wenn wir auf diese Punkte und eine gesunde Ernährung achten, sollte es möglich sein, dass wir unseren Vitaminbedarf mit unserer täglichen Nahrung abdecken. Im Winter, wenn das Angebot an frischem Obst und Gemüse gering ist, kann es sinnvoll sein, die Ernährung durch Vitaminpräparate zu ergänzen.