Auszug aus einem Fachartikel von Dr.Chris Habib, ND (Naturopathic Doctor) aus Kanada
Wir alle wissen, dass Bewegung gut für uns ist. Sie fördert unsere Herzgesundheit, normalisiert unseren Blutzucker, wirkt positiv auf unsere Schilddrüse, unseren Schlaf und unsere Fähigkeit, Stress zu bewältigen. Sie hilft bei fast allem, was mit unserer Gesundheit zu tun hat und ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Faktoren für eine gute Gesundheit, wenn nicht gar der wichtigste überhaupt. Auch wenn die meisten Menschen sich dessen bewusst sind, ist ein Mangel an körperlicher Aktivität sehr verbreitet. Die meisten der heutigen Arbeitsplätze und Lebensstile beinhalten sitzende Tätigkeiten. Das Leben ist hektisch, wir haben viele Prioritäten und sehr viele Menschen haben das Gefühl, nebenher keine Zeit für Sport übrig zu haben.
Dieser Eindruck wird noch bestärkt, wenn man versucht, die empfohlenen Trainingszeiten auf einer regelmäßigen Basis zu berücksichtigen. Die meisten Richtlinien empfehlen, 30 Minuten lang fünfmal pro Woche bei mäßiger Intensität so zu trainieren, dass die Herzfrequenz ansteigt oder man einfach ins Schwitzen kommt.
Eine andere große Herausforderung beim regelmäßigen Training sind Verletzungen. Es ist nicht ungewöhnlich für Menschen, die lange nicht trainiert haben, zu hart und zu schnell zu beginnen. Man sollte auf seinen Körper hören: Wenn man Schmerzen beim Training hat, aufhören.
Mit Muskelkater bezeichnet man Schmerzen und Steifheit, die in den Muskeln Stunden bis Tage nach intensivem Training auftreten.
Jede Art von Übung schädigt die Muskeln, aber meistens ist der Schaden so klein oder so verteilt, dass er nicht spürbar ist. Eine Erklärung für das Auftreten von Muskelkater ist, dass Bewegung, insbesondere solche, die starke Bewegungen oder Verlängerung der Muskeln beinhaltet, Mikrotrauma in den Muskelfasern verursacht. Dies führt zur Wahrnehmung von Schmerzen, die hauptsächlich zu spüren sind, wenn der Muskel gedehnt oder berührt wird.
Die gute Nachricht ist, dass in der Regel im Laufe der Zeit mit regelmäßiger Aktivität und steigender Fitness immer seltener Muskelkater auftritt. Das heißt, man wird wahrscheinlich im Laufe der Zeit immer weniger davon spüren.
Wenn man an akutem Muskelkater leidet, ist paradoxerweise ein gutes Mittel sich zu bewegen! Obwohl es unangenehm sein kann, scheint ein wenig Aktivität die Beschwerden zu lindern, anstatt mehr Schaden zu verursachen. Der Grund ist nicht ganz klar, aber es ist möglich, dass erhöhte Durchblutung hilft, Abfallprodukte zu bewegen und den Fluss von Nährstoffen in die Muskeln zu erhöhen.
Abgesehen von regelmäßiger Bewegung, ist es auch sinnvoll, beim Training bestimmte Empfehlungen zu beachten. Zum Einen sollte man vor der Aktivität richtig essen. Das bedeutet, eine ausreichende Kalorienmenge zu konsumieren und Kohlenhydrate zu essen, die von den Muskeln während der Aktivität genutzt werden können. Zum anderen sollte man ausreichend viel trinken. Das Trinken von Wasser oder eines elektrolythaltigen Getränks während des Trainings ist ein Muss, vor allem für ausgedehnte oder intensive Aktivitäten. Schließlich sollten die Muskeln vor und nach dem Training richtig gedehnt werden, besonders die Muskelgruppen, die an der Aktivität beteiligt sind.
Das Kinesio(logische)-Tape, eine Art elastisches Pflaster, ist eine Technik, um Muskeln, Bänder und Gelenke bei Verletzungen und Entzündungen zu stabilisieren und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Laut Studien kann diese Methode auch den Heilungsprozess bei Muskelkater beschleunigen.
Fischöl ist ein vielversprechendes Mittel, um Muskelkater zu lindern. Es beeinflusst den Glukose- und Fettstoffwechsel in Muskelzellen signifikant und macht den Prozess flexibler. In moderaten Dosen scheint Fischöl die Bioenergetik durch eine Kombination aus Nährstoffaufnahme und mitochondrialen Enzymen vorteilhaft zu beeinflussen. Viele der antidiabetischen Wirkungen von Fischöl können indirekt mit einer erhöhten Aufnahme von Glukose in den Muskel sowie einer erhöhten Insulinempfindlichkeit in Verbindung gebracht werden. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass Fischöl sogar Hypertrophie (Muskelaufbau) erhöhen kann.
Wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung werden gern pflanzliche Mittel wie z.B. Kurkuma, Weihrauch, und Myrrhe empfohlen.
Es gibt viele Methoden und die richtige Kombination kann die Auswirkungen von Muskelkater reduzieren und den Spaß am Sport erhöhen.
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.
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