Frauengesundheit und prämenstruelles Syndrom

Das nach dem Eisprung auftretende Ungleichgewicht im Östrogen- und Progesteronhaushalt verursacht bei vielen Frauen das sogenannte prämenstruelle Syndrom (PMS). Die häufigsten Symptome von PMS sind Reizbarkeit, Depressionen, Empfindlichkeit der Brüste, Kopfschmerzen und Wasseransammlungen im Gewebe. Verschiedene Pflanzen enthalten Wirkstoffe, die diesen Symptomen vorbeugen oder sie lindern können.

Die Chinesische Engelwurz Angelica sinensis (auch “Frauen-Ginseng” genannt), die Traubensilberkerze und die Rotkleeblüten enthalten wertvolle Phytoöstrogene. Phytoöstrogene binden sich im Körper an Östrogenrezeptoren und können einen schwankenden Hormonhaushalt ausgleichen. Sie sind auch bei neurovegetativen, psychischen und somatischen Symptomen während der prämenstruellen Phase von Nutzen. Auch der Mönchspfeffer Agnus castus reguliert die Produktion von Östrogen und Progesteron. Da sowohl der Mönchspfeffer als auch die Chinesische Engelwurz den Hormonhaushalt ausgleichen können, sind diese Heilpflanzen auch zur Regulierung unregelmäßiger Perioden hilfreich.

Der in der asiatischen Angelica-Pflanze enthaltene Wirkstoff Ligustilid durchblutet und entspannt den Uterus, was Menstruationskrämpfe deutlich lindern kann. Als Uterustonikum gilt auch der Gemeine Schneeball Viburnum opulus, dessen Rinde sowohl muskelentspannende wie adstringierende Wirkstoffe enthält, die den während der Menstruation typischen Schmerzen im Rücken oder in den Oberschenkeln wie auch einem exzessiven Blutverlust vorbeugen können. Blutbildend wirken die in der Chinesischen Engelwurz und im Löwenzahn enthaltenen Vitamine B6 und B12. Gemeinsam ist diesen beiden Heilpflanzen auch ihre positive Wirkung auf die Leber. Wie wichtig ein gesunder Stoffwechsel in der Leber während der prämenstruellen Phase ist, zeigt sich darin, dass eine verminderte Verarbeitung von Östrogen durch die Leber mit PMS-Symptomen in einem ursächlichen Zusammenhang steht. In den Tagen der Menstruation kommt es oft zu Ansammlungen von Wasser und Lymphflüssigkeit im Gewebe. Die harntreibende Eigenschaft des Löwenzahns und die lymphreinigende Wirkung der Rotkleeblüten sind dann hilfreich. Auch Maisfäden haben eine leicht entwässernde Wirkung.

Ginseng-Pflanzen – z.B. der Sibirische Ginseng - enthalten Wirkstoffe, die sich besonders gut zur Stressabwehr eignen. Als großartige Energiespender wirken sie Schwäche- und Ermüdungserscheinungen entgegen. Da überhöhter Stress den Östrogenspiegel senkt,  hat ihr Einsatz bei PMS-Beschwerden seine gute Berechtigung.

Im Laufe eines Lebens durchläuft eine Frau 350-400 Monatsblutungen, was zu einem Eisenverlust führt. Dieser kann in den meisten Fällen durch eine bewusste Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln ausgeglichen werden: vor allem Fleisch, Hülsenfrüchte (im Speziellen Soja und seine Nebenprodukte) und Eier sind sehr reich an Eisen. Kommt es trotzdem zu einem Eisenmangel, kann dieser auch durch die Einnahme von Eisen in Form einer Nahrungsergänzung behoben werden. Wichtig ist, den Eisenmangel vor der Einnahme bei einem Therapeuten abzuklären.