von Ky Lo, naturheilkundliche Ärztin
Unsere Vorfahren hatten sicherlich mit weniger chronischen Erkrankungen zu kämpfen als wir heute – doch auch ihre Lebenserwartung war deutlich geringer. Viele von uns dürfen sich auf 70, 80 oder sogar mehr Lebensjahre freuen. Damit wir diese Lebensjahre in vollen Zügen genießen können, ist es essenziell, gesund zu bleiben. Doch altersbedingte Erkrankungen wie die Makuladegeneration können dieses Ziel gefährden.
Was ist Makuladegeneration?
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) betrifft vor allem Menschen über 50, besondere Risiken bestehen für Raucher, Diabetiker und Personen mit Bluthochdruck. Auch eine Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln ist, erhöht das Risiko. Oft bleibt AMD in den frühen Stadien symptomfrei, doch mit Fortschreiten der Krankheit kann es zu einem deutlichen Verlust des zentralen Sehvermögens kommen. Ein charakteristisches Symptom ist ein dunkler Fleck in der Mitte des Sichtfeldes, begleitet von schlechterer Nachtsicht und blassen Farben. Manche Betroffene bemerken zudem, dass gerade Linien plötzlich wellig erscheinen.
Konventionelle Behandlungen und Prävention
Im Frühstadium der Makuladegeneration gibt es leider keinen Nachweis für effektive Behandlungen, weshalb Ärzte häufig eine abwartende Haltung einnehmen. Erst in den späteren Stadien kommen Medikamente zum Einsatz, die in das Auge gespritzt werden, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen.
Doch es gibt Hoffnung: Der Schlüssel liegt in der Vorbeugung. Eine gesunde Lebensweise, kombiniert mit einer ausgewogenen Ernährung und gegebenenfalls gezielten Nahrungsergänzungsmitteln, kann helfen, die Augen bis ins hohe Alter gesund zu halten. Speziell Nährstoffe wie Lutein und Zeaxanthin spielen hier eine entscheidende Rolle.
Wichtige Nährstoffe für die Augengesundheit: Lutein und Zeaxanthin
Lutein und Zeaxanthin sind zwei der wichtigsten Antioxidantien, wenn es um die Gesundheit der Augen geht. Diese Carotinoide sind in den Geweben des menschlichen Körpers weit verbreitet, aber nur diese beiden kommen in der Makula des Auges vor – dem Bereich, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Sie bieten Schutz vor schädlichen UV-Strahlen und oxidativen Schäden.
In der Natur sorgen Carotinoide für die gelben bis orangenen Farbtöne in Obst und Gemüse. Lutein und Zeaxanthin zählen zu den wenigen Carotinoiden, die nicht in Vitamin A umgewandelt werden und daher eine spezielle Rolle für die Gesundheit der Augen einnehmen.
Können wir genug Augennährstoffe über die Ernährung aufnehmen?
Es ist nicht sicher, ob unsere Ernährung ausreichend Lutein und Zeaxanthin liefert. Studien zeigen, dass der Nährstoffgehalt von Lebensmitteln im Vergleich zu früher deutlich gesunken ist. Obwohl die Studien sich nicht direkt auf Carotinoide bezogen, liegt der Schluss nahe, dass auch hier Defizite bestehen könnten. Aus diesem Grund kann eine Nahrungsergänzung, insbesondere für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Makuladegeneration, sinnvoll sein.
So erhöhen Sie Ihre Aufnahme von Lutein und Zeaxanthin
Anders als viele Mikronährstoffe werden Carotinoide durch Erhitzen aktiviert, was ihre Bioverfügbarkeit im Darm verbessert. Die Aufnahme von Lutein wird zudem durch die Anwesenheit von Fett gefördert. Um die bestmögliche Aufnahme zu gewährleisten, sollten Sie rotes, oranges und gelbes Gemüse mit gesunden Fetten kombinieren.
Sollten Sie Zweifel haben, ob Ihre Ernährung ausreichend Lutein und Zeaxanthin liefert, bieten Nahrungsergänzungsmittel eine einfache Möglichkeit, Ihren Bedarf zu decken. Die wirksamsten Präparate stammen oft aus natürlichen Quellen wie der Ringelblume (Calendula officinalis).
Empfohlene Tagesdosis und allgemeine Vorteile
Studien zeigen, dass eine tägliche Dosis von 6 bis 20 mg Lutein das Risiko für Augenerkrankungen wie Katarakt und AMD deutlich senken kann. Höhere Dosierungen von mehr als 20 mg pro Tag erwiesen sich als unbedenklich.
Neben ihrer Bedeutung für die Augen haben Lutein und Zeaxanthin auch entzündungshemmende Eigenschaften, senken den Cholesterinspiegel und schützen die Haut vor UV-Schäden. Sie unterstützen auch die Wiederverwertung von Glutathion, dem stärksten Antioxidans im Körper, das insbesondere die Leber vor freien Radikalen schützt.
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