Auszug aus einem Fachartikel von Dr. Sarah Penney, ND (naturopathic doctor) aus Kanada
Die bei weitem häufigste Erkrankung der Knochen ist Osteoporose, die sich durch eine verringerte Knochendichte und einen Abbau des Knochengewebes auszeichnet. Man kann sich die Knochen wie eine Brücke über einem Gewässer vorstellen. Wenn die Struktur der Brücke in irgendeiner Weise beschädigt wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie unter Belastung bricht. Und so ist die Abnahme der Knochendichte ein Problem, weil sie zu einem erhöhten Risiko für Brüche führen kann. Am häufigsten betroffen sind die Wirbelsäule, das Handgelenk und die Hüfte.
Osteoporose tritt nicht von heute auf morgen auf, weshalb man sie auch den „stillen Dieb“ nennt, denn wir können jahrelang unbemerkt Knochenmasse verlieren. Frakturen durch Osteoporose sind häufiger als Herzinfarkt, Schlaganfall und Brustkrebs zusammen – mindestens eine von drei Frauen und jeder fünfte Mann erleidet im Laufe des Lebens eine Osteoporosefraktur. Abgesehen von einem Lebensalter über 65 erhöhen ein geringes Körpergewicht, Tabakkonsum, hoher Alkoholkonsum, Diabetes, und Medikamente wie Steroide, Schlaftabletten sowie einige Antidepressiva und auch mangelnde Bewegung das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Die Knochen befinden sich im Laufe unseres Lebens in einem dauernden Auf- und Abbauprozess, ein Gleichgewicht, an dem zwei Arten von Zellen beteiltigt sind. Osteoblasten helfen die Knochen aufzubauen, während Osteoklasten altes Knochengewebe abbauen. Bis zum Alter von etwa 30 Jahren ist die Knochenproduktion größer als der Knochenverlust, mit zunehmendem Alter kehrt sich dies jedoch um.
Eine interessante Beobachtung ist, dass Frauen nach der Menopause 80 Prozent aller Fälle von Osteoporose ausmachen, was auf die nachlassende Produktion von Östrogen zurückzuführen ist. Man nimmt an, dass dieses Hormon die Knochenbildung durch Osteoblasten stimuliert.
Die frühzeitige Diagnostik mit Hilfe einer Knochendichtemessung ist der erste Schritt für geeignete Therapiemaßnahmen und damit zur Vorbeugung von Knochenbrüchen.
Unabhängig von der Knochendichte ist es in jedem Alter eine gute Idee, etwas für die Knochengesundheit zu tun, um Osteoporose auf natürliche Weise zu verhindern oder zu behandeln.
In Bewegung bleiben —Empfohlen werden alle Übungen, bei denen man sich gegen die Schwerkraft bewegt. Diese Art von Übungen helfen, Muskeln aufzubauen, die wiederum am Knochen ziehen und das Wachstum durch Aktivierung von Osteoblasten stimulieren. Beispiele hierfür sind Wandern, Joggen, Tanzen oder Treppensteigen. Dehnen kann ebenso wichtig sein, die Mobilität zu erhalten und Schmerzen bei Menschen mit Osteoporose zu verringern.
Das Gleichgewicht perfektionieren—Balance ist wichtig, wenn wir älter werden, um Stürze zu verhindern. Spezielle Übungen können helfen, Kernmuskeln aufzubauen, die uns stabilisieren und uns helfen, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, wenn wir stolpern. Tai-Chi ist eine Art von Übung, die erwiesenermaßen den Gleichgewichtssinn schult und auch helfen kann, Knochenverlust in der Lendenwirbelsäule und Hüfte zu verlangsamen. Eine einfache Übung, um das Gleichgewicht zu verbessern, ist auf einem Bein zu stehen, während man die Zähne putzt. Dabei sollte man immer etwas in der Nähe haben, um sich abzustützen, falls man ins Wanken gerät .
Kalzium, Kalzium, Kalzium—Dieses Mineral ist der Baustoff, aus dem die Osteoblasten neue Knochenmasse erzeugen.
Welche Art von Kalzium sollten man wählen, falls der tägliche Bedarf nicht durch die Nahrung gedeckt werden kann? Bei der Auswahl einer Nahrungsergänzung ist die gewählte Kalziumform wichtig, ebenso wie die Menge an elementarem Kalzium, die der Körper tatsächlich absorbiert. Calciumphosphat ist eine seltenere Form; es hat so viel elementares Kalzium wie Calciumcarbonat, wird aber besser absorbiert und verursacht keine Verdauungsstörungen. Es ist auch die teuerste Form von Kalzium.
Das Sonnenvitamin D ist die zweitwichtigste Komponente, wenn es um die Knochengesundheit geht. Vitamin D wird zu einem Hormon namens Calcitriol umgebaut, das bei der Kalziumabsorption aus unserer Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln eine Rolle spielt und vermutlich das Knochenwachstum stimuliert.
Wir entdecken jetzt, dass Vitamin K viele Funktionen hat und eine Rolle bei der Blutgerinnung, dem Zellwachstum und sogar bei der Knochengesundheit spielt. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass Vitamin K helfen kann, das Knochenwachstum zu stimulieren und Frakturen bei Probanden mit Osteoporose zu verhindern. Genau wie Vitamin D kann dieses Vitamin dazu beitragen, die Kalziumaufnahme unseres Körpers zu erhöhen und mehr Bausteine für unsere Knochen bereitzustellen. Dunkelgrüne Blattgemüse ist reiche Quelle von Vitamin K.
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